Und wenn das letzte Hemd doch Taschen hätte?

Anlass dafür war der 7. Siegburger Tag des Friedhofs im September 2016, an dem sich in den Vorjahren auch immer wieder Schülergruppen vom Anno beteiligt hatten. Sein Anliegen ist es, die oft tabuisierten Themen Abschied, Sterben, Trauer und Tod dahin zu holen, wo sie hingehören: ins Leben.
Bei strahlender Herbstsonne machte sich die Gruppe mit ihrer Lehrerin, Pfarrerin Hirzel, und der Referendarin Frau Jones in ihrer Reli-Doppelstunde auf den Weg zum Nordfriedhof. Empfangen wurden sie von Walter Kühn, Mitinitiator der Siegburger Tage des Friedhofs und zusammen mit seiner Frau Initiator eines ganz besonderen Treffpunktes auf dem Friedhof, dem Café T.O.D. Hier können sich seit Jahren Friedhofsbesucher, Trauernde, Spaziergänger bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen ausruhen und miteinander ins Gespräch kommen.

Gern ließen sich die Kinder von HerrnKühn danach auch das Café T.O.D. zeigen und an den bunten Totenbrettern vorbei, die seinerzeit Schüler vom Anno gestaltet hatten, bis zum Sternenkindergrab führen. Hier sind Kinder bestattet, die schon tot zur Welt gekommen. Auch das Großelterngrab eines Mitschülers lag auf dem Weg, an dem die Schülergruppe innehielt. Einige von ihnen waren zum ersten Mal auf einem Friedhof. Am Ende waren sie sich alle einig, dass diese Exkursion an diesen oft unbeachteten Ort mit seinen vom Tod und vom Leben gezeichneten Eindrücken sich gelohnt hat.
Annette Hirzel